Über Martin Gommels Browserfruits vom letzten Sonntag bin ich auf die Seite von Jake Garn gestossen, welcher mit dem Artikel “The Lazy Rule of Third” mich auf ein paar Gedanken brachte. Welche das sind, was euch das bringt und was ich damit erreichen will, erfahrt ihr jetzt.
Jake ist es ein Rätsel warum man seine Bilder nach Regeln gestalten sollte. Warum ein Bild besser sein sollte, wenn man die goldenen Schnitt beachtet. Warum die Proportionen dem Betrachter besser gefallen sollten, wenn man die Drittel-Regel beim Bildaufbau anwendet?
Ich bin der Meinung das man nicht alle Bilder nach diesen Regeln aufbauen kann und muss. Es darf nicht verboten sein das Bildobjekt nicht mittig anzuordnen oder an den Rand zu legen. Es kommt immer auf das Motiv selbst an. Neulich erst bei Mafred Huszar und seinem Bild blue-wide gesehen. Hier finde ich nicht das eine andere Aufteilung vorteilhafter gewesen wäre. Ich find die horizontale Symmetrie durchaus ansprechend. Ebenso sind bei vielen Architekturaufnahmen solche, welche Symmetrisch aufgebaut sind, eindrucksvoller.
Hingegen bei Personenaufnahmen, bei Portraits und bei Landschafftsaufnahmen, eben da wo es an sich keine Symmetrie gibt, sind Bilder die dem goldenen Schnitt folgen, die Ausdrucksstärkeren und Interessanteren. Das ist nicht immer so, aber eben bei dem Großteil der Bilder.
Was mich jetzt aber besonders an dem Artikel von Jake interessiert hatte, war die Fibonacci Spirale. Das ist für mich etwas Neues meine Bilder und besonders den Bildaufbau meiner Fotos dieser Spirale zu unterziehen. Jake hat einige Bilder bei sich mit der Spirale gezeigt und dort sind erstaunlicherweise einige Motive so, dass Linien bzw. Kurven den Kurven der Spirale folgten und das einige Areale des Bildes innerhalb der Kurven der Spirale lagen. Fand ich sehr interessant. Vermutlich kann man genausoviele Bilder finden wo die Linien komplett anders verliefen und das Bild dennoch Interesse hervorruft.
Um jetzt aber mal herauszufinden ob einige meiner Bilder auch in so ein Raster passen, habe ich mir jetzt einige Bilder herausgesucht und in Photoshop ein Ebene mit der Fibonacci Spirale darübergelegt. Die Bilder die ich gewählt habe, sind von mir gemachte Aufnahmen. Ich habe sie gewählt da ich sie selbst interessant und gelungen im Bildaufbau empfinde.
Und was lerne ich daraus. Das die Fibonacci Spirale auch “nur” ein Hilfsmittel, ein Versuch, ist gelungen Bilder mathematisch zu berechnen bzw. eine Formel für ein gutes Bild zu finden. Anscheinend bin ich nicht dieser Formel gefolgt und denke aber dennoch das mein Bildaufbau passend zu den Bildern ist.
Ein weitere Eigenheit ist ja das ein ganz bestimmtes Format eingehalten werden muss, im die Fibonacci Spirale überhaupt anwenden zu können. Bilder im Format beispielsweise 1×1 würden überhaupt nicht funktionieren.
Für mich habe ich eine Sache gelernt. Der Versuch ein Bild mathematisch als ein “gutes” Bild zu deklarieren wird immer scheitern. Man kann nicht alle Bilder danach Berechnen und auch die Fibonacci Spirale ist nur ein Werkzeug um einige Bilder damit zu untersuchen.
Was meint ihr zu solchen Werkzeugen um Bilder zu beschreiben? Versucht doch euch selbst mal und “testet” eure Bilder. Mich interessiert es wie es bei anderen aussieht. Die PNG Datei der Spirale könnt ihr euch hier herunterladen.
…..die Frage, die sich mir da öfter stellt ist, ob wirklich immer alles berechenbar sein muß? Ich baue meine Fotos nach Gefühl auf….das es technisch und rechnerisch net immer korrekt ist, ist mir auch klar! Wäre mal einen Versuch wert, die Spirale darüber zu legen….interessant mag es sicher sein….und wenn ich es richtig verstandne habe müsste der wesentliche Schärfepunkt im inneren der Spirale liegen….also zB bei deinem zweiten Foto…der “Tropfen” weiter unten???
Ich glaub wenn es die Zeit zulässt, werd ich es versuchen…mal schauen!
LG
Andrea
PS: danke für den Fotobuch-Tip
Sagt doch niemand, was man können und müssen sollte? Ich seh das relativ locker. Ist klasse, wenns passt, aber in erster Linie gehts mir z.B. eher um meine Eingebung und weniger um irgendwelche Regeln.
Morgen Andrea,
Entweder sollten Linien im Bild den Linien der Spirale folgen und ein Hinkucker sollte im Zentrum der Spirale sein. Interessant war es für mich ebenfals. Gut zu wissen das es sowas gibt, aber immer Anwenden geht schonmal nicht, weil ich meist auch ein anderes Bildformat verwende.
Danke für deine Anmerkung und bitte für den Fotobuch-Tip. Lass mich wissen wie du dich entschieden hast.
Grüsse mahom
Der Punkt in der Spirale liegt darin, dass das im Prinzip der “Goldenen-Schnitt”…und der goldene Schnitt stellt eine Art Ästhetik in der Natur da, da er überall zu finden ist…dadurch kommt es beim Menschen zu einer Art Gewöhnung und es wird etwas, was im goldenen schnitt liegt als “natürlich” empfunden…selbst wir menschen sind nach dem goldenen schnitt aufgebaut
Das hat nichts mit Berechnung zu tun…
Durch eine Veränderung dieses Bildaufbaus, wird natürlich ein besonderer effekt hervorgerufen
aber wenn du dir die meisten bilder anschaust, dann wirst du diese “drittel-regel” wiedererkennen